1.Transferlabore

TransferlaborIm Projektnamen KlimaPlanReal steht das Attribut "Real" für die Umsetzung von Maßnahmen und nicht nur für theoretische Konzepte. Die Erstellung von KlimaPlänen bildet eine wesentliche Grundlage für die Einschätzung der Auswirkungen von spezifischen Maßnahmen und die Auswahl geeigneter Pilotprojekte im Rahmen der Transferlabore. Diese Transferlabore sind eine spezifische Form von Reallaboren mit dem Fokus auf Transformationsprozesse. Sie sind charakterisiert durch einen Beitrag zu einer Nachhaltigkeitstransformation, Transdisziplinarität zwischen Wissenschaft und Praxis sowie zyklische Lernprozesse und Reflexivität (vgl. Abbildung unten).

 

 

Die Maßnahmen der Hochschulen für ihre ersten Transferlabore

Das 1. Transferlabor startet im Januar 2024 und dauert bis ca. September 2024 an. Nach der Übergabe des KlimaPlans Ende 2023 beginnen dafür bereits vorbereitende Planungen.

Effiziente IT / Energieeinsparungen im Hochschulalltag

...als Maßnahme im Bereich Energie

 

Effizientes Rechenzentrum

  • Im Zuge des Transferlabors sollen die IT-Infrastruktur an der Hochschule Anhalt analysiert und ausgewählte Teilmaßnahmen umgesetzt werden, um diese energieeffizienter zu gestalten. Hierzu werden folgenden Schritte in den Fokus genommen:
    1. Prüfung und Datenerfassung der Verbräuche durch die IT-Infrastruktur, zur Erfassung ineffizienter Strukturen bei Pools, Servern, (Scope 1) oder indirekten/ externen Verbräuchen durch Internetserver (Scope 2).
    2. Erarbeitung eines Handouts zu Energiesparmöglichkeiten am Arbeitsplatz für Hochschulmitarbeitende.
    3. Regenerative Nutzung unvermeidbarer Abwärme im IT-Bereich durch wärmeintensive Anwendungen.
    4. Optimierung im Betriebsverhalten der Serverinfrastruktur.
    5. Optional: Kaskaden-Nutzung abgeschriebener Geräte durch Studierende und Mitarbeitende.

Diese Maßnahme ist an eine Empfehlung des Hochschulklimarates angelehnt. Diese Empfehlung ist im KlimaPlan der Hochschule Anhalt unter der Maßnahme "Regenerativer Campus 5" im Detail zu finden.

  • Durch Abstimmungen im Team des Transferlabors kann es zu Änderungen des Maßnahmenpakets kommen.

 

Kontakt: Projektteam der HS Anhalt

Kampagne Energieeffizienz
...als Maßnahme im Bereich Energie

 

  • Ziel dieser Maßnahme ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen durch energieeffiziente Nutzung von Ressourcen, und die Reduktion der Kühl- & Wärmeleistung sowie des Verbrauchs elektrischer Energie
  • Konkrekte Bestandteil der Maßnahme sind Anreize für energieeffizientes Arbeiten schaffen, intelligente Raumklimasysteme, LED-insektenfreundliche Beleuchtung, effiziente Heizungsnutzung und bedarfsabgestimmte Nutzung von Räumen

Diese Empfehlung des Hochschulklimarates ist im KlimaPlan der MLU Halle-Wittenberg unter der Maßnahme "19. Handlungsanweisungen Energieeffizienz" im Detail zu finden.

 

Kontakt: Projektteam der MLU Halle-Wittenberg

Flächenentsiegelung (Teilentsiegelung) von Parkplätzen

...als kombinierte Maßnahme aus den Bereichen Biodiversität und Pendelmobilität

Biodiversität: Flächenentsiegelung

  • Ziel der Maßnahme sind die Entsiegelung der Parkflächen und deren Umwandlung in Grünflächen. Dabei soll die Versiegelung auf infrastrukturell notwendige Wege (für Autos, Lieferverkehr, Dienstleister*innen oder Rettungsdienst) reduziert werden, durch Herabsetzen der Bordsteine und Entsiegelung. Diese Maßnahme soll ab jetzt bis 2028 umgesetzt werden und anhand der Steigerung der Anzahl von Grünflächen bemessen werden.

Pendelmobilität: Rückbildung von PKW-Parkplätzen (sukzessiv)

  • Über die nächsten Jahre hinweg sollen schrittweise die PKW-Parkplätze auf dem Campus zurückgebautwerden. Alternativ können die Stellplätze für Fahrradstellplätze, Grünflächen oder als Orte der Entspannung genutzt werden. Es wird auch vorgeschlagen ein Parkhaus oder „Park+ Ride“ Zonen zu schaffen. Das Ziel der Maßnahme besteht in der Reduzierung von Autofahrten zum Campus und mehr Raum für Fußgänger*innen und Radfahrende zu schaffen.

Diese Empfehlungen des Hochschulklimarates sind im KlimaPlan der OVGU unter den Maßnahmen "Biodiversität 1" und "Pendelmobilität 2" im Detail zu finden.

Kontakt: Projektteam der OVGU Magdeburg

Fahrradausleihe oder Sharingstation

...als Maßnahme im Bereich Pendelmobilität

 

  • Ziel dieser Maßnahme ist es, das Pendeln zwischen Bahnhof und Hochschule zu erleichtern. Um die Maßnahme optimal zu gestalten, müssen zuerst verschiedene Fahrradausleihe-Anbieter (und deren Preise) ausführlich recherchiert sowie das Mobilitätsverhalten von Mitarbeitenden und Studierenden erfasst werden. Eine Umfrage zum Nutzungsverhalten soll sicherstellen, dass Abgabe-/Abstellstationen für die Fahrräder an geeigneten Orten eingerichtet werden. Die Ausleihe könnte eventuell um E-Scooter erweitert werden. Die Maßnahme soll innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Dabei kann sie an die bestehende Mobilitätsumfrage, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, anknüpfen.

Diese Empfehlung des Hochschulklimarates ist im KlimaPlan der Hochschule Harz unter der Maßnahme Pendelmobilität 1 im Detail zu finden.

Kontakt: Projektteam der HS Harz

Hochschulübergreifendes Transferlabor
Förderung des pflanzlichen Mensaangebots und Einführung einer CO2-Kennzeichnung von Mensa-Gerichten des Studentenwerks Magdeburg

...als Maßnahme im Bereich Ernährung

Im Rahmen des Forschungsprojekts KlimaPlanReal, möchten die Hochschule Harz (HSH), Hochschule Magdeburg-Stendal (h2) und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) das pflanzliche Mensaangebot stärker fördern und eine CO₂-Kennzeichnung von Mensa-Gerichten des Studentenwerks Magdeburg einführen.

Maßnahmenbeschreibung:

  • Die Initiative aus drei beteiligten Hochschulen zielt darauf ab, das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung zu fördern, indem eine CO2 Kennzeichnung bei den Gerichten eingeführt wird. Im Rahmen dieser Initiative sollen die Akzeptanz und das visuelle Design der Kennzeichnung validiert sowie langfristig Anpassungen im Kaufverhalten festgestellt werden.
  • Als unterstützende Maßnahme wird ein veganer/vegetarischer Aktionstag als Kampagne durchgeführt, der einmal wöchentlich ausschließlich vegane/vegetarische Gerichte anbietet. Dieser Tag zielt darauf ab, die Gäste des Studentenwerks zu alternativen Essensgewohnheiten zu führen, wobei auf qualitativ hochwertige und vielfältige Angebote geachtet wird.
  • Zusätzlich soll an der Hochschule Magdeburg-Stendal die Möglichkeit bestehen, täglich für mindestens ein fleischhaltiges Gericht auch eine äquivalente vegane/vegetarische Alternative anzubieten, ähnlich wie bereits an der OVGU.
  • Diese Maßnahmen dienen als Erprobungsansatz mit dem langfristigen Ziel, das Nutzerverhalten anzupassen, sodass in 2 bis 3 Jahren ein größerer Anteil der angebotenen Mensagerichte ausschließlich aus pflanzlichen Lebensmitteln besteht.

Zusätzliche Aspekte:

  • OVGU Magdeburg: Tierische Produkte sollen weiterhin verfügbar sein, wenn sie aktiv gewählt werden. Allerdings sollte eine Preisanpassung der tierischen Produkte erfolgen, orientiert am Klimaimpact, beispielsweise in Form einer „CO2-Steuer“ auf Gerichte.
  • HS Harz: Ergänzend zu den vermehrt pflanzlicheren Speiseangeboten in der Mensa, sollte es einen wöchentlichen Veggie-Day geben. Um die Akzeptanz für vegetarische und vegane Speiseangebote zu erhöhen, werden weitere Aktionstage und Spezialitätenwochen, beispielsweise mit Spitzenköchen und -köchinnen angestrebt.
  • HS Magdeburg-Stendal: In Verbindung mit der CO₂-Kennzeichnung sollen die Aspekte a) Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und b) Initiativen wie Foodsharing und Lebensmittelrettung verstärkt in das Bewusstsein der Hochschulangehörigen gerückt werden. Die genaue Art und Weise wie dies erfolgen soll, wird im Zuge des Transformationslabors mit den Beteiligten erarbeitet.

 

Diese Empfehlung des Hochschulklimarates ist im KlimaPlan der Hochschule Harz (Maßnahme 25) und im KlimaPlan der OVGU Magdeburg (Maßnahme Ernährung 2 und 1) im Detail zu finden.
Hinweis: Da die Hochschule Magdeburg-Stendal keinen Hochschulklimarat hatte, wurde die Maßnahme zusammen mit den Ideen der anderen beiden KlimaPläne für den dritten Standort des Studentenwerks Magdeburg projektintern erweitert. An der Gesamtmaßnahme sind damit alle drei, mit den Mensen des Studentenwerks Magdeburg verbundenen Hochschulen beteiligt.

 

  • Weitere Teilmaßnahmen im Bereich der Ernährung / Mensa werden ggf. durch das Team des Transferlabor ergänzt.

 

Nächste Schritte:
(Stand 03/2024)

Das Studentenwerk ist innerhalb dieses Transferlabors ein zentraler Akteur und hat nach einem Vorgespräch bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mitgeteilt. Gemeinsam mit den Projektbearbeitenden und weiteren Akteur*innen der drei Hochschulen soll die Maßnahmenbeschreibung reflektiert und ggf. angepasst und konkretisiert werden. Sobald sich die Beteiligten auf eine geteilte Vision geeinigt haben, soll ein gemeinsamer Arbeits- und Zeitplan erstellt und die Zuständigkeiten festgehalten werden.
Dieser Prozess ist für 15. März 2024 angedacht.

 

Erklärung: Hochschulübergreifendes Transferlabor

Das Transferlabor wird als hochschulübergreifend beschrieben, weil die Maßnahme über die Phase von zwei Transferlaboren von zwei verschiedenen Hochschulen geleitet wird.

  1. Die Hochschule Magdeburg-Stendal übernimmt für den Abschnitt der 1. Transferlabore (12/2023 bis ca. 09/2024) die Leitung.
  2. Die Hochschule Harz übernimmt für den Abschnitt der 2. Transferlabore (ca. 10/2024 bis 09/2025) die Leitung.

Da die OVGU Magdeburg bereits zwei eigene Haupt-Transferlabore gewählt hat, ist sie an dieser Maßnahme nicht leitend, aber begleitend beteiligt, da sie den dritten Standort des Studentenwerks Magdeburg abdeckt, die meisten Hochschulmitglieder und die größte Mensa hat.

 

Kontakt: Projektteam der HS Magdeburg-Stendal

Letzte Änderung: 08.03.2024 - Ansprechpartner: Webmaster